Gegenwärtig ist im Foyer der Außenstelle eine Ausstellung über die Zwangssterilisation und Euthanasie in der Zeit des Nationalsozialismus zu sehen. Sie entstand 2004 unter Leitung von Pfarrer und Religionslehrer Edmund Käbisch mit Schülern unseres Gymnasiums.
Im Rahmen des ersten Zwickauer Demokratiedialoges und im Nachgang des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (am 27. Januar 1945 wurde das KZ Auschwitz befreit; der Tag gilt seither symbolisch als Befreiung von den Gräueltaten des Faschismus) weilte der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich in Zwickau. Er nutzte dabei die Gelegenheit, sich über die Ausstellung zu informieren.

 

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Ministerpräsident Tillich überzeugte sich persönlich davon, ob und wie diese Ausstellung landesweit pädagogisch genutzt werden kann. In lockerer Atmosphäre gab es zahlreiche Gespräche mit Schülern und weiteren Mitarbeitern dieser Ausstellung.

 

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Im Vorab stand der Regierungssprecher Johann-Adolf Cohausz CLARas TEXT  für eine sicher viele Zwickauer bewegende Frage zur Verfügung:
Irgendwie kommt sich Zwickau im Stich gelassen vor. Warum hat sich der Ministerpräsident seit den Tagen der Hausexplosion in Weißenborn hier nicht sehen lassen?
„Der Ministerpräsident hat seine Position dazu klar und deutlich gemacht. Seine Abscheu gegen rechtsextreme Handlungen und Gesinnung sind hinreichend bekannt. Er setzt seine Zeichen zu den Zeitpunkten, die er für richtig hält.“


Dies machte das Landesoberhaupt auch während seines Rundganges mehrfach deutlich. Danach nutzte die Redaktion von CLARas TEXT  die Gelegenheit, mit dem Ministerpräsidenten ein kurzes Interview zu führen.

Herr Ministerpräsident - Nachdem sie einen kurzen Überblick über den Inhalt des Projektes gewonnen haben: In wieweit ist es sicher, dass der Inhalt dieser Ausstellung detailliert in den Unterricht an den sächsischen Schulen einfließt?
„Ich würde mich freuen, wenn die Ausstellung ihren Weg als Lehr- und Anschauungsmaterial in alle sächsischen Schulen findet. Dabei wird es möglicherweise eine Variante für Schüler und eine für Lehrer geben. Es muss noch geprüft werden, ob sie eher in den Geschichts- oder besser in den Ethik- oder Religionsunterricht gehört."

Das Projekt entstand fast zeitgleich mit den Taten der sogenannten Zwickauer Zelle, die jetzt eine ganze Stadt, unsere Stadt, negativ in die Schlagzeilen bringt. Wäre es nicht gut, dieses Ausstellungsthema als Zwickauer Modell sachsenweit zu publizieren?


web_-_Red-Interv_1„Zwickau ist zu Unrecht in die rechte Ecke gerückt worden. Zwickau hat das nicht verdient. Zwickau ist anders! Drei Terroristen hatten hier ihren „Ruheraum“, wie die Fachleute unserer Polizei das nennen. Das heißt aber nicht, dass jetzt auf einmal die Bürgerinnen und Bürger von Zwickau die eigene große Geschichte vergessen hätten. Zwickau hat vielfach bewiesen, für Demokratie und Recht einzustehen. So haben Schüler eine beeindruckende Ausstellung zum Thema „Zwangssterilisation und Euthanasie während des Nationalsozialismus“ zusammengestellt. Es ist mir wichtig, dass diese „Zwickauer Ausstellung“ von vielen Menschen gesehen wird."

 

Sie werden mir recht geben - in dieser Ausstellung steckt viel Akribie und Fleiß und auch finanzieller Aufwand. Ist sie es nicht wert, mit Fördermitteln und regional bezogenen Projekten die Idee dieser Ausstellung im Freistaat fortzusetzen und zu unterstützen?
„Die Ausstellung konnte nur mit einem hohen Einsatz von vielen Jugendlichen und Ihren Lehrern wachsen und das werden, was sie jetzt ist. Und dieses Engagement möchte ich ausdrücklich würdigen. Zur Unterstützung solcher Projekte haben wir in Sachsen das Programm „Weltoffenes Sachsen“ 2004 ins Leben gerufen. Erst kürzlich haben wir das Programm um 1 Million Euro aufgestockt. Wenn das Projekt weiter entwickelt und dann auch neu beantragt wird, hat es möglicherweise Chancen, Fördermittel zu erhalten. Gemeinsam mit lokalen und regionalen Wissenschaftlern lässt sich versuchen, die Gedanken der Ausstellung zu vertiefen und ihre Wirkung zu verbreitern."

                                                                                                        Vanessa Friede
                                                                                                      AG Journalismus



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