„Let there be peace - Lass Frieden werden“
Zwickau, 19.09.2019
Zu Beginn des Schuljahres 2017/18 stand für unseren Kammerchor etwas sehr Besonderes auf dem Terminplan: Wir wurden nach erfolgreicher Videobewerbung als einer von zwei Chören aus ganz Sachsen am Projekt „Saxonia Cantat 2017“, welches durch den sächsischen Musikrat gefördert wird, sowie der Organisation „BIRD“, die sich für interreligiöse Zusammenarbeit in der sächsischen Landeshauptstadt einsetzt, zum Mitwirken ausgewählt. Am Freitag, den 17.9., gegen 12.30 Uhr, starteten wir mit dem Bus der Reisegesellschaft TRD zur Musikakademie in Colditz. Zu Beginn begrüßte uns der Geschäftsführer des sächsischen Musikrates Torsten Tannenberg, welcher in souveräner Weise die organisatorische Leitung managte. Gemeinsam mit dem Chor des Dresdner Vitzthum-Gymnasiums und dem Flüchtlingschor „Sing-Asylum“ erlebten wir unter Leitung von Professor Andre Schmidt, Dörte Rossow und Simon Voigtländer, welche die Chöre mit höchstem Elan führten, ein sehr probenintensives Wochenende, aber auch super Zimmer, gute Gemeinschaft und sehr leckeres Essen in der Colditzer Musikakademie. Auch Gastdozenten, wie unser ehemaliger Absolvent Ludwig Meyer, nahmen daran teil und durften, teils zum ersten Mal, Registerproben anleiten. Ein super Begleiter bei allem Üben am Flügel war Vyacheslav Pankratovsky.
Sonntag ging es dann mit dem Bus zur Probebühne der Sächsischen Staatsoper weiter, wo wir Orchestermusiker der Dresdner Staatskapelle, Philharmonie, Staatsoperette, der Elblandphilharmonie und die tolle Sopranistin des noch folgenden Abends, Elena Gorshunova kennenlernen durften. Nach einem reichhaltigen Mittagessen in der Opernkantine ging es weiter zur Generalprobe in die Kreuzkirche zum Gesamtprojekt mit Musik aller Weltreligionen. Mit Lichtdesign und Tänzern sowie mit Musikern des beeindruckenden Middle Peace Orchestras und dem Schauspieler Ahmad Mesghara , welcher Lessings Nathan der Weise rezitierte, wurde der verbindende Geist dieses Projektes zum ersten Mal spürbar.
Künstler aus verschiedensten Kulturen und Religionen gestalteten dieses knapp zweistündige interreligiöse Konzert mit viel Liebe und Engagement zur Musik.
Auch für den Chor war es eine neue Erfahrung mit so vielen verschiedenen Sängern und Instrumentalisten am reichhaltigen Programm mitzuwirken. Es war zwar ein straffer und gefüllter Probenplan, doch konnten wir dadurch auch unsere sängerischen und sozialen Qualitäten verbessern und unseren Horizont erweitern. Wir lernten viele neue und freundliche Menschen kennen, wobei uns leider die Zeit fehlte, reichlich Kontakt miteinander aufzubauen.
Trotz einiger Hürden wurde das Wochenende ein eindrucksvolles Erlebnis, welches noch lang nachklingen wird und uns im „inneren Album“ verhaften bleibt und unsere Chorgemeinschaft menschlich und musikalisch näher zusammen gebracht hat.