„Ein Königreich für …“ Ein König war zu sehen in „Der Teufel mit den drei Goldenen Haaren“, einer Aufführung der Theater-AG. Reich war das Programm des Schlossfestes 2013 an Höhepunkten allemal, denn: „Ein Königreich für einen Stuhl“ war der Wunsch des Tages. Zu allen Darbietungen an egal welchem Ort das gleiche Bild: Die bereits reichlich geplanten Sitzplätze waren schnell besetzt.
Dahinter und daneben drängelten sich die „Stehplätzler“. Nur per Huckepack hätte der Wunsch weiterer zahlreicher Interessenten befriedigt werden können, auch diese oder jene Vorstellung mit erleben zu können. Sozusagen waren alle Veranstaltungen „ausverkauft“. Bessere Anerkennung für die Arbeit der verantwortlich zeichnenden Lehrer und der mit viel Leidenschaft auftretenden Akteure kann es nicht geben.
Mag dieser enorme Zuspruch dem gleichzeitigen Straßenfest oder dem Programmablauf geschuldet sein oder aber dem letztlich seit Jahren bekannt hohen Level der Aufführungen - egal. Die Freude war auf beiden Seiten riesengroß.
Traditionell eröffnete das Tagesprogramm die Aufnahmefeier der neuen Fünftklässler. Dazu zeigten die jetzigen 5. Klassen ein munteres Bühnenprogramm mit Gesang, Tanz und Musik. Unter der Leitung von Franziska Nebe wurde den baldigen neuen CWGlern ein herzliches Willkommen geheißen. Bewährt wie beliebt gab´s am Ende das Stück von den Schmunzelsteinen, den die Aufführenden Fünfer ihren nachfolgenden Fünfern überreichten.
Mann, Frau, Sonne, Mond, Sonnenfrau, Mondmann… Wortspiele dieser Art und weitere kleine zum Teil selbst erdachte Poesie, setzten Schüler des Künstlerischen Projektes der Klasse 8/2 begeisternd in Szene. Auch die Fähigkeit und letzten Endes auch die erworbene und umgesetzte Fertigkeit, gesprochenes Wort mit Körpersprache noch mehr Ausdruck zu verleihen, setzten die Akteure beeindruckend um.
Die als Sprachwissenschaftler und Sammler von Märchen bekannten Gebrüder Grimm hätten sich vor Freude auf die Schenkel geklopft. Die sich in der Aula dicht gedrängten Zuschauer taten es zum Teil. Herzerfrischend die in die heutige Alltagssprache übersetzte Inszenierung des Märchens „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“. Ein überragend gespielter König (Fabian Wiegand) glänzte in einem von den Lehrerinnen Silvia Weigelt und Dr. Susanne Rzehak homogen eingestellten Ensemble.
Wer sich und vor allem den kleinen Gästen des Schlossfestes eine „Kulturpause“ gönnen wollte, nutzte die Gelegenheiten im Schlosspark und an der „Klein-Kunst-Bühne“ an der Lukaskirche. Minigolf, Kinderschminken, Torwandschießen, Instrumental- und Gesangs-Gruppen sowie -Solisten, zahlreiche Stände und Verköstigungen oder auch eine Turmbesteigung sorgten für ein ständiges Hin und Her zwischen Schloss und Lukaskirche. Aber auch das Café und die Weinstube in den sonst als Kantine bzw. Kunstzimmer genutzten Schlossräumen hatten den erwartet regen Zuspruch.
Mit großen Vorfreuden - und selbstverständlich restlos gefülltem Saal - wurde das Abschlusskonzert der scheidenden Abiturienten des musischen Profils erwartet. Und es hielt, was es im Vorfeld versprechen ließ. Musikalisch, gesanglich, schauspielerisch… ein Jahrgang, der wieder einmal die Messlatte für folgende 12er auf eine Qualitätsstufe gelegt hat, die durchaus erreichbar ist, aber Konzentration, Kontinuität und Fleiß bedarf. Sehr unterhaltsam und mit viel „Spiellaune“ zeigten die „Damen und Herren“, wie sie ihre Fertig- und Fähigkeiten bis bzw. mit dem erlangten Abitur vervollkommnet haben.
Noch einmal machten Schüler des Künstlerischen Projekts auf sich aufmerksam. Diesmal die Schüler der 9/2. „Was wäre wenn…“ hieß deren Programm, in dem es u.a. um den Sinn des Alleinseins, für sich Seins, dann aber auch einsam Seins im Vergleich zum Miteinander, des gemeinsam Seins ging. Auch hier mussten die Künstler etwas von ihrer eingeplanten Spielfläche „abknapsen“, damit der Zuschauerandrang (leider auch nicht für alle) gestillt werden konnte.
Mit viel Spannung erwartet und von den Models elegant vorgetragen - die gut ausgewählte Kollektion der Modenschau. Passendes für die Damenwelt und den taffen Herrn für den Alltag aber auch für festliche Angelegenheiten gab es in der Nachmittags-Show. Einen weiteren Auftritt mit flotter wie adretter Freizeitmode lieferten die Models auch noch später im „Abend-Programm“ - ebenso mit viel Beifall bedacht, ebenso mit viel Leidenschaft vorbereitet von Lina Gürtler aus der 10ms.
Gesetzt den Fall, der frei nach Shakespeare aufgeführte „Sommernachts-traum“ wäre eine Theater-Produktion - sie würde in die Verlängerung gehen oder über mehrere Spielzeiten. So war das Abschluss-Stück des Künstlerischen Profils der Klasse 10 eine im doppelten Sinne „einmalige“ Aufführung im Rahmen dieses Schlossfestes. Ob einige der Schülerinnen und Schüler später einmal auf einer „großen Bühne“ stehen werden, ist nicht gewiss. Aber der tosende Applaus war nicht nur Dank für das in die Neuzeit transportierte Thema dieses Klassikers, sondern wenn auch ein Wink an manchen Akteur, mit dieser Schul- und Laientheater-Inszenierung einen späteren Bühnenberuf durchaus ins Auge fassen zu dürfen.
Den Abschluss des diesmal eintägigen, weil im Rahmen des Schloss-Straßen-Festes integrierten, 21. Schlossfestes bildete ein buntesAbendprogramm, das mit viel Unterhaltung fast allen Ansprüchen genüge trug. Eröffnet wurde der Ausklang vom Jazztrio MOMENT´S KON.CEPT (ehemals KON´TRUST), den Preisträgern beim diesjährigen Bundeswettbewerb „Jugend jazzt“. Ebenfalls zu sehen war das Sport-Tanzpaar Isabel Weigelt und Maximilian Müller. In einer Showtanz-Einlage zeigten die beiden ihr Können im Latein und begeisterten das Publikum. Haupt-act des Abends war allerdings der Auftritt der Big Band des Robert-Schumann-Konservatoriums „Swing it“. Ein würdiger Schlusspunkt unter dem 21. Schlossfest. red