„Das kleine Finale gewinnen wir“, waren sich Lisa-Marie Gräfe und Lisa Nürnberger einig. Im Halbfinale des regional ausgetragenen Bundescups „Spielend Russisch lernen“ waren sie gegen die beiden Turnier-Youngster. „Nochmal gegen Jungs verlieren? Das geht gar nicht!“ Dieser Trotz und eine gute Portion Ehrgeiz sollten am Ende harmonieren.
Das Clara-Wieck-Gymnasium war am 9. Oktober bereits zum vierten Mal Ausrichter des Regionalausscheids im Bundescup „Spielend Russisch lernen“. Insgesamt fünfzehn „gemischte Doppel“ aus Sachsen, Thüringen und Bayern waren angereist. Diese „gemischten Doppel“ bestanden jeweils aus einem Schüler, der die russische Sprache lernt (K), und seinem Partner, der keinerlei Russischkenntnisse besitzt. Entsprechend der Dauer und Intensität des absolvierten Russischunterrichts spielt jedes Pärchen entweder auf dem gelben, orangen oder roten Level. Dabei gilt es, Vokabeln, Wortwendungen oder ganze Sätze vom Russischen ins Deutsche oder andersherum zu übersetzen und zu merken. Wer zuerst gemeinsam fünf Punkte erspielt, hat die Runde gewonnenen. Wer ins Finale oder ins Spiel um Platz Drei wollte, musste sechs Runden siegreich beenden. Die Fragen werden dabei selbst erwürfelt.
Das „CWG-Doppel“ Lisa-Marie (K) und Lisa nahmen bereits zum dritten Mal an diesem Wettbewerb teil. „Vergangenes Jahr sind wir in der zweiten Runde am Zeitlimit gescheitert“, erinnert sich Lisa noch. „Etwas ärgerlich war auch das Ausscheiden im Halbfinale gegen die Plauener“, kommt Lisa-Marie auf das diesjährige „Vokabel-Brettspiel“ zu sprechen. Die Jüngsten der Regionalrunde (beide 13 Jahre) hatten etwas Würfelglück. Sie erspielten zweimal die genau selbe Karte ihrer Mitspielerinnen und hatten so den Vorteil des Vokabelkennens.
Bild links: Lisa-Marie Gräfe (Bildmitte) scheint Spaß am Spiel zu haben, führt sie doch mit Partnerin Lisa Nürnberger in Runde 3 bereits 2:0.
Bild rechts: Den beiden Plauenern Moritz Lange (rechts) und Alfred Wolf (K) mussten sich Lisa und Lisa-Marie im Halbfinale geschlagen geben.
Im kleinen Finale „spielte das gemischte Doppel, die beiden CWG-lerinnen, beherzt auf“ (um es in der Tennissprache sagen zu wollen). „Wir haben den dritten Platz errungen und einen Dreifach-Erfolg!“ jubelte nach fast sechs Stunden die Russisch-Kennerin Lisa-Marie Gräfe. Und Lisa Nürnberger zählt überglücklich vor: „Wir haben gewonnen, erstens gegen 12.-Klässler, also ältere Gegenspieler, zweitens gegen Jungs, drittens gegen einen Muttersprachler!“ Dann ballt sie die Beckerfaust. Schließlich ergänzt Lisa-Marie noch: „Na ja, und das KKG quasi damit vom Treppchen geschupst zu haben…“ Auch die betreuende Lehrerin Kathrin Dressel war aus dem Häuschen: „Einfach nur toll, ganz ganz toll!“
Bild links: Lisa Nürnberger erwürfelt sich im Spiel um Platz Drei gegen Marcel Jung (18) und Nikolai Stepanjager (19/K) vom KKG Zwickau ihre nächste Frage, während Lisa-Marie Gräfe dabei auf eine gute Rubrik hofft.
Bild rechts: Auf dem Siegertreppchen von links: Alfred Wolf und Moritz Lange (Diesterweg-Gymnasiums Plauen / Platz 2), Julia Illmann und Marie-Louise Wronski (Europa-Gymnasium Waldenburg / Platz 1) sowie Lisa-Marie Gräfe und Lisa Nürnberger (Clara-Wieck-Gymnasium / Platz 3). Fotos: uhe
So eroberten Lisa-Marie Gräfe und Lisa Nürnberger souverän den dritten Platz. „Schön, dass es ein Heimatteam aufs Podest geschafft hat“, freute sich auch Bundescup-Projektleiterin Susanne Wunderlich für die CWG-lerinnen. Sonderapplaus bekamen am Ende die Zweitplatzierten Alfred Wolk (K) und Moritz Lange vom Diesterweg-Gymnasiums Plauen. „Als Jüngste mit 13 Jahren eine absolute starke Leistung“ gratulierten auch Lisa-Marie und Lisa. Die Siegerinnen der Zwickauer Regionalrunde kommen vom Europa-Gymnasium in Waldenburg. Die 15jährigen Marie-Louise Wronski und Julia Illmann (K) werden zum Finale am dritten Dezemberwochenende in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen gegen fünfzehn andere Teams antreten. Dafür werden selbstverständlich die Daumen gedrückt! uhe
