Wer sagt, dass Lernen langweilig sein muss?! Es kann auch interessant gestaltet werden und jede Menge Spaß machen. Vor allem, wenn der Lernstoff als Reise vermittelt wird.
Seit 2002 gab es im Clara-Wieck-Gymnasium keine Studienreisen mehr nach Italien. Doch nun, nach gut zehn Jahren fuhren Schüler der elften Klasse für fünf Tage nach Rom. Aus praktischen Gründen wurde dieser Ausflug von Heide Porschütz gemeinsam mit Kollegen aus dem Alexander-von-Humboldt-Gymnasium aus Werdau organisiert. Insgesamt nahmen circa achtzig Schüler teil. Unter ihnen 25 Begeisterte aus dem CWG. Die Bildungsreise bedeutete für die Schüler und Lehrer nicht nur jede Menge Spaß. Sie war auch sehr anstrengend und informativ, begleitet mit viel Ausdauer zum Laufen.
Am Freitagnachmittag vor den Herbstferien, nach bereits einigen Stunden Unterricht, hieß es Abfahrt. Die Nacht verbrachten die Schüler in einem sehr engen und recht warmen Bus. Aber trotz 17 Stunden Fahrt herrschte noch größere Vorfreude auf Rom. Nach Ankunft auf dem Zeltplatz wurden bereits am Samstagnachmittag die ersten Eindrücke der Ewigen Stadt und des Vatikans gesammelt. Vier Stunden Freizeit ermöglichten es den Schülern, selbstständig mit Land und Leute in Kontakt zu kommen. Erste wunderschöne Eindrücke dieser bezaubernden Stadt wurden gesammelt. Trotzdem freuten sich alle Reisenden, wieder zurück auf den Zeltplatz zu kommen, endlich in ihren Bungalows schlafen gehen und das bisher Erlebte verarbeiten zu können. Bei der abenteuerlichen Rückfahrt von Rom zur Unterkunft, mussten sie jedoch feststellen, dass die Mentalität der Italiener anders ist, als die der Deutschen. Selten kommt ein Bus pünktlich. Falls überhaupt einer kommt, wissen meist nicht einmal die Einheimischen, wo diese überfüllten Busse hinfahren. Nach über einer Stunde mit mehrmaligem Umsteigen und einem Fußmarsch fielen alle erschöpft ins Bett.
Am Sonntag erkundeten die Schüler gemeinsam mit den Lehrern das Kolosseum und das Forum Romanum. Die interessierten Schüler lernten, dass ionisch und dorisch nicht nur Kirchentonarten in der Musik sind, sondern auch Säulenarten und lernten diese zu unterscheiden. Der Nachmittag bot allen wieder die Möglichkeit, weitere Sehenswürdigkeiten auf eigene Faust zu erobern. Darunter die Spanische Treppe, der Trevi-Brunnen, das Pantheon, die kleinen Gassen und die Piazza Navona mit dem Vierströmebrunnen. Nach einer diesmal weniger abenteuerlichen Rückfahrt zur Unterkunft waren alle wieder ziemlich müde.
Am folgenden Tag stand ein Ausflug nach Pompeji auf dem Programm. Die Führung durch die in der Asche des Vesuv- Vulkans untergegangene Stadt hat alle beeindruckt. Diese gewaltigen Ruinen mit ihren hohen Mauern, Mosaiken und Säulen zeugen noch heute von einer großen Kultur. Auch die erhalten gebliebenen alltäglichen Gebrauchsgegenstände waren imposant. Am faszinierendsten waren für alle aber die durch die sehr heiße Asche zurück gebliebenen Leichenabdrücke, die stellenweise in ihrer zuletzt eingenommenen schützenden Körperhaltung erstarrt waren.
Der letzte Tag bot den Schülern die Möglichkeit, die Stadt Florenz auf eigenen selbstständigen Sohlen zu erkunden. Im Gegensatz zu Rom ist sie wesentlich kleiner und schmuddeliger. Der Reiz der teils schäbigen Gässchen ist jedoch genau so unverfälscht wie romantisch. Trotz der unterschiedlichen Geschmäcker, dass einige Schüler Rom als die ihrige Stadt ansahen und andere für Florenz schwärmten, waren alle einer Meinung: Der Aufenthalt in Florenz war ein sehr gelungener Abschluss für die gesamte Reise.
Am Mittwoch gegen 7 Uhr waren alle Schüler wieder wohlbehalten und zufrieden, aber auch müde und vor allem gebildeter im kühlen Zwickau angekommen. rtl