Am Mittwoch, dem 17.09.14, hieß es für die gesamten Schüler der Leistungskurse Kunst: „Einsteigen bitte!“, denn ein Ausflug nach Dresden war geplant. Doch dabei handelte es sich leider nicht, wie anfangs erhofft, um eine Sightseeing- oder Shoppingtour. Ein Ausflug zur „Ostrale“ war geplant, und zwar ausschließlich zur „Ostrale“.
Doch zunächst erst einmal: was ist die „Ostrale“ überhaupt? Bis zum Ankommen am Messering 8 konnten wir uns darunter nämlich auch nichts vorstellen. Man kann sogar sagen, dass Frau Schinko und Frau Adolphs, unsere Kunstlehrerinnen, ein regelrechtes Geheimnis daraus machten. Wir mussten uns mit den Worten: „Lasst euch überraschen“ zufrieden geben.
Demnach war unsere Vorfreude und Spannung natürlich doppelt so hoch. Doch unsere gute Laune wurde ein wenig getrübt, als wir kurz, bevor wir das Gelände betraten, noch einen Aufgabenzettel überreicht bekamen. Aber gut, schließlich war es ja kein Sonntagsausflug.
Als wir dann endlich die sagenumwobene „Ostrale“ betraten, waren wir erstaunt. Wir hatten eigentlich ein Museum erwartet, in dem man in Vitrinen befindliche Ausstellungsstücke betrachtet und versucht, ja nichts zu berühren. Aber da lagen wir wohl falsch, denn das Messegelände wurde ursprünglich als Schlachthof benutzt. Auf den ersten Blick erinnerte uns das Gelände jedenfalls an die „Ibug“ – Industriebrachenumgestaltung, ein Projekt, wo man alte Industrien mit Kunst wieder aufpeppt und dabei die Räume und vorhandenen Müll mit einbezieht. Und so ähnlich kann man sich die „Ostrale“ vorstellen. Nur hat sie unserer Meinung nach mehr Tiefsinn und Hintergrund. Mit dem großen Titel „Around you“, unter dem die Kunstausstellung dieses Jahr stand, wollten sie gezielt auf Missstände in der Gesellschaft aufmerksam machen.
Themen, die dich von früh bis abends umgeben, sie aber doch nicht bewusst wahrnimmst und dir ernsthaft Gedanken darüber machst, wurden künstlerisch umgesetzt. So wurde das Thema Antisemitismus scharf unter die Lupe genommen und gezeigt, dass überall auf der Welt noch großes Unrecht auf Grund dessen geschieht. Dabei war jedem Land ein gewisser Raum zugeteilt. Zahlreiche Filme und Installationen ließen uns nicht selten mit erschreckendem Gesicht zuschauen. Außerdem wurde das Thema Massenkonsum und dem daraus entstehendem Plastikabfall kritisiert und noch viele andere Themen um uns ebenso. Doch nicht von allen Kunstwerken waren wir begeistert oder ergriffen, auf zeitgenössische Kunst muss man sich eben einlassen können und jeder zieht für sich andere Grenzen, wo Kunst beginnt und aufhört.
Doch alles in allem war der Tag ein bildendes Erlebnis und ein gelungener Ausgleich zum Schulalltag.
Conny Richter
Bildnachweise:
Rene Schoemakers, Carne vale:
Levi Wolffe: walktrough
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