„Achtung Baustelle! Betreten erlaubt!“ hieß es am Freitag, dem 30. März, sowohl im Hof als auch im Schloss Planitz. Der Leistungskurs Kunst der diesjährigen Abiturstufe hatte eingeladen, seine unter diesem Motto entstandenen Werke und die dazugehörigen Inszenierungen anzuschauen.

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Zunächst herrschte emsiges Treiben hinter dem Bauzaun, wurden Werkzeuge herbeigetragen, Schläuche und Rohre nebst Plastikfässern über selbigen geworfen. Die Gestikulationen ordneten sich allmählich in ein mimisches Schaffen eines Denkmals - wohl das der Guinnessbuch-verdächtigen Bauzeit am Planitzer Schloss. Dies unterstrich auch der den Architekt und Bauleiter spielenden Oliver Doms in seinen Worten „Seit zwanzig Jahren Lernen auf einer Baustelle! Zwanzig Jahre kein geregeltes Schulleben! Zwanzig Jahre raus aus den Zimmern, rein in ein anderes Haus, ohne dass es ein Zuhaus´ war. Zwanzig Jahre und welch Wunder – kein Schüler mit Lärm- oder Staubschaden. Trotzdem zwanzig tolle Abitur-Jahrgänge...“ Begleitende Sympathierufe und energischer Beifall der Gäste unterstrichen die berechtigte Kritik ob der geschilderten traurigen Wahrheit.

 

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Anschließend konnte sich von der Vielfalt überzeugt werden, mit der sich die dreizehn Kursmitglieder der eingangs erwähnten Problematik gewidmet hatten, sich spielerisch in Form und Farbe damit auseinandergesetzt wurde. „Grafische wie plastische Arbeiten zeigen einen gekonnten Mix, ergänzt durch modernes Schauspiel sowie Synthi-anmutendem rhythmischen Experimentieren - toll“, lautete das Urteil vieler Besucher. Gemeint war der „zweite Act“. Eine grandiose Inszenierung aus Mimik, robot-dance und elektronischen Klangfarben auf einer E-Gitarre. Die Zuschauer fühlten sich staunend in den Bann gezogen, von dem, was da „hinter Glas“ geboten wurde. Ein Schelm, wer Parallelen zu Merles Roman gleichen Titels ziehen würde?!

Aber auch die dem Gesamt-Motto untertitelten Themen wie „Der Kran“ - durch alte Fenster in eine helle Zukunft schauen -, „Baustelle Abitur“ oder „Baustelle Leben“ regten während des Rundgangs zum Nachdenken an. „Kunst mit aktuellem dauerbrennenden Thema, gut und verständlich mit sehr viel Mühe umgesetzt“, fasste Iris Lempke zusammen. Ihre Tochter hatte sich der „Baustelle Tag“ gewidmet, einen Slalom aufgebaut mit namentlichen Aufgaben-Säulen.

 

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„Angemessen den Fertig- und Fähigkeiten wurden gute Ergebnisse erzielt“, zeigte sich auch die betreuende Lehrerin Antje Hain zufrieden. Der Kurs habe vor allem seine Stärke im Team bewiesen. Den in Zusammenarbeit mit Gabriele Bocek vom Mondstaub-Theater (außerhalb des Unterrichts) entstandenen „künstlerischen darstellenden Spielereien“ zollte auch sie großes Lob. Zum dritten Auftritt der 13köpfigen Kunsttruppe gab´s a la blue-men-group mit Maurerwerkzeug ordentlich was auf die Fässer. Abschließend lud Doms, der Architekt in spe, alle Gäste in die als Bauwagen dekorierte Café-Terria „zu ´ner Bauarbeiter-Bemm´ und e Bierchen oder Cola“ und erläuternden Gesprächen ein.                                                   uhe



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