„Hoffentlich kommt auch jemand“, bangten die Einen. Lampenfieber plagte die Anderen. Die seltene Kunst des Schwarzlicht-Theaters stand kurz vor ihrer Premiere in der Öffentlichkeit. „Es herrscht doppelte Aufregung“, beschrieb Susanne Rzehak, eine der verantwortlichen Lehrerinnen, die Stimmung vor dem Auftritt. „Das Publikum soll begeistert und zudem eine gute Zensur erspielt werden“, denn der Auftritt war zugleich ein Wertungsvorspiel.
Doch ungeachtet dessen waren die „Geschichten aus der Kiste“, die die Schülerinnen und Schüler des Künstlerischen Profils am 11. November im Domgemeindesaal des Brauhauses Zwickau auf die Bühne zauberten, durchaus eine Bereicherung der Zwickauer Kulturszene.
Bereits seit einem Jahr liefen die Vorbereitungen. Geschichten wurden eigens ausgedacht, Kostüme und Requisiten gebastelt, Musik ausgesucht, Choreographie geschrieben und eingeübt. Die 10.-Klässler begeisterten mit phantastischem wie realistischem Geschehen.
Da war die traurige Prinzessin oder Ariel, die Meerjungfrau, die mit
einem Flaschengeist kämpft. Die Gäste erlebten eine Hochzeitsreise in das Reich der Mitte, lernten musikalisch die Metropole New York kennen und spürten die Liebe eines Hip-Hoppers zu einem Ballettmädchen.
Ehe die insgesamt 26 Akteure zum Finale die Bühne betraten, bildeten die vier Elemente den Abschluss des kurzweiligen knapp einstündigen Programms.
Ein Blick „hinters dunkel“ – denn die Deko und die Akteure bleiben beim Schwarzlicht-Theater in Gänze unsichtbar. Der Zuschauer sieht nur, was er sehen soll.
Hinter der Bange um Besucher und das Lampenfieber konnte ein Haken gemacht werden. Das „ausverkaufte Haus“ (der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt) verteilte ausnahmslos Komplimente und war sich einig: „Das war Kleinkunst vom Feinsten. Bedenkt man, dass es Schüler inszeniert haben – Chapeau.“
Und in puncto Wertungsvorspiel hieß es spontan: „Der Befall insgesamt, rhythmisches Mitklatschen im Finale… Argumente für verdient gute Noten.“ uhe