Der 26. August 2013 wird als historisches Datum eingehen. Sowohl in die Planitzer Schloss-Geschichte als auch in die des Clara-Wieck-Gymnasiums. Denn das rekonstruierte Schloss beherbergt erstmals alle gymnasialen Klassenstufen des CWG unter einem Dach. 532 Schüler und 66 Lehrer und Referendare erlebten einen Schulanfang besonderer Art.
Wer A sagt muss auch B sagen, ein weit verbreiteter Spruch. A wie Anfang, B wie Betrieb aufnehmen. Als am 20. August 1992 die restaurierten und modernisierten Flügel A und B des Planitzer Schlosses an das CWG übergeben wurden, erweiterte der damalige OB Reiner Eichhorn diesen Spruch: „Wer A und B sagt, muss auch C und D sagen.“ Dass C für Courage steht und D für Dauerbaustelle haben selbst Zeitzeugen nicht erahnen können. Nach 21 Jahren tapferen Durchhaltens scheint das Werk nun vollbracht: Alle Schüler des CWG samt ihren Lehrern lernen und lehren seit dem 26. August in einem Haus - ihrem per Ratsbeschluss aus dem Jahr 1991 zuerkannten Zuhause, dem Planitzer Schloss.
Noch immer wird im, am und um das Schloss herum an einigen Ecken gewerkelt. Aber das sei auch bald ausgestanden, heißt es von allen Seiten. Der reguläre Schulbetrieb wurde in der Vergangenheit stets gewährleistet, warum jetzt nicht auch während der restlichen Arbeiten. Denn die Freude des Zusammenseins, Zusammengehörigkeit nun auch leben zu können, verdrängt so manch bitteren Beigeschmack über mangelndes Aufeinander-zu-Gehen und Umsetzungen im Sinne des Nutzers - einer funktionierenden Schule mit spezifischer Ausrichtung.
Die derzeitige CWG-Schülergeneration darf sich nun komplett als Schlossherren und -fräuleins fühlen, den sachlichen wie ideellen Wert dieses Aspektes schätzen und schätzen lernen. Bevor es allerdings ans richtige Lernen ging, absolvierten alle CWGler einen besonderen ersten Schultag. Der Förderverein hatte für die jeweiligen Klassenstufen einen expliziten Tagesablauf organisiert. Die Fünftklässler wurden „verzaubert“. Die zwei Zauberkünstler Armin Klug und Horst Skwara ließen die Begeisterungswellen hoch schlagen. Nicht zuletzt, weil sie in ihren interaktiven Shows auch den einen oder anderen Trick verrieten. Die 6. Klassen „durchforsteten“ den Planitzer Park. Die ins Boot geholte „Spinnwebe“ veranstaltete dort ein Geo-Caching. Das aus früherer Zeit noch unter Schnitzeljagd bekannte Orientierungsspiel lief unter dem Motto „Gespensterjagd“ und sorgte für interessante Kurzweil. Die Klassenstufe sieben hatte ein Quiz zu lösen. Dies allerdings - auch unter Zutun der Klassenleiter - im fairen Wettstreit gegeneinander. Betreut von Abitur-Kursen ging es immerhin um ausgelobte Prämien für die Klassenkasse bzw. zu planende Klassenfahrten. Die Klassen acht widmeten sich einer kreativen und nachhaltigen Kunstaufgabe dem Fertigen von Deko-Elementen, die zeitlos auch zukünftig zu bestimmten Anlässen das CWG schmücken können. Die Neuner erkundeten unter anderem den Weg zu den Sportstätten und erstellten Zeitpläne, wie lange ein Fußmarsch zum Beispiel vom Bus auf den Schlossberg dauert. Die zehnten Klassen waren mit Fotoapparaten unterwegs. Sie sammelten Motive im und um das Gymnasium. In einer Ausstellung soll später so allen Schülern das unmittelbare Umfeld vermittelt werden. Dies war nur eine Aktion, das Mit- und Füreinander mit dem ersten gemeinsamen Schultag zu demonstrieren, verinnerlichen zu helfen. Unterstreichend dafür auch die „Hilfestellungen der Großen bei den Aktivitäten der Kleinen“, wie es die Philosophie des Fördervereins als Ideengeber dieses Tages war.
Krönender Abschluss war ein Foto mit allen CWGlern im Schloss-Park. Dieses wurde per Überflug geschossen, nachdem sich alle Schüler mit ihren Lehrern zu den Buchstaben C, W und G aufgestellt hatten. Zum Fotoflug war auch der Wettergott gnädig und ließ die Wolkendecke etwas aufreißen. Lina Gürtler aus der Klasse 11 sorgte für die Aufnahmen während des vom Aero-Club Zwickau gesponserten Flugs. Eine gelungene Abschlussaktion, die endlich erreichte Einheit und das Miteinander zu symbolisieren. uhe